Management Trainee Hanifah

Hanifah Az-Zahrah
Hanifah Az-Zahrah
Schon damals in der Uni, als Werksstudentin und auch heute bei der Arbeit respektieren alle Kolleg*innen meine Religion.
Hanifah Az-Zahrah, Management Trainee, Transdev Verkehr GmbH in Bad Kreuznach

Hanifah Az-Zahrah (28) ist bekennende Muslima und erst seit wenigen Monaten Teil des großen Transdev-Teams. Die ursprünglich aus Indonesien stammende junge Mutter hat Ende 2019 ihren Master in Wirtschaftsingenieurwesen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) abgeschlossen und ist nun als Management-Trainee für die Transdev Verkehr GmbH in Bad Kreuznach und Idar-Oberstein tätig. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter in Kaiserslautern.

Frau Az-Zahrah, Sie leben nicht schon immer in Deutschland, wie kam es dazu?

Genau, ich komme ursprünglich aus Indonesien und bin in der Stadt Yogyakarta geboren und aufgewachsen. Im Jahr 2011 kam ich nach Deutschland, habe in Karlsruhe ein Studium begonnen und dann mein Bachelor- und Masterstudium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen gemacht. Nach Abschluss im Jahr 2019 flog ich zurück nach Indonesien, wo im März 2020 meine kleine Tochter zur Welt kam. Seit August 2021 bin ich nun wieder zurück in Deutschland und arbeite für Transdev. Außerdem habe ich zwei Brüder, die beide in Kaiserslautern studieren, was auch ein Grund dafür war, wieder zurück nach Deutschland zu kommen.

Ist Ihre Religion für Sie als Muslima von großer Bedeutung, und welchen Einfluss hat dies auf Ihr Arbeits- und Privatleben?

Als Muslima trage ich stets ein Kopftuch, außer zu Hause. Das Kopftuch ist ein Symbol dafür, dass ich eine gute Muslima bin und an meine Religion glaube. Bis jetzt hatte ich noch nie Probleme wegen meiner Religion oder weil ich ein Kopftuch trage. Schon damals in der Uni, als Werksstudentin und auch heute bei der Arbeit respektieren alle Kolleg*innen meine Religion und meine Entscheidung, weshalb auch ich sie sehr respektiere.

Wie ist die Situation in Deutschland für Frauen mit Ihrem Hintergrund?

Allgemein finde ich, dass Deutschland ein sehr tolerantes Land ist. Es leben hier sehr viele türkischstämmige Menschen, von denen auch fast alle Muslime sind, was für mich natürlich auch ein Vorteil ist. Ich bin sehr glücklich, hier in Deutschland als Muslima zu leben.

Frau Az-Zahrah, was hat Sie dazu bewegt in der Mobilitätsbranche und für Transdev zu arbeiten?

Ich habe in meinem Leben verschiedene Praktika absolviert. Eins davon bei der Firma Daimler EvoBus in Mannheim. Dort konnte ich einige Erfahrungen im Öffentlichen Verkehr sammeln, und es macht mich sehr glücklich, nun in diesem Bereich zu arbeiten und mitzuwirken. Ich frage mich auch immer wieder, ob man das deutsche Verkehrskonzept nicht auch auf Indonesien übertragen könnte. Da gibt es noch viel Nachholbedarf. Für Transdev zu arbeiten, empfinde ich als eine großartige Chance. Es gefällt mir sehr, für eine international aufgestellte Gruppe tätig zu sein.

Was sind aktuell Ihre Aufgaben bei Transdev?

Als Management Trainee lerne ich momentan unterschiedliche Bereiche kennen wie etwa Verkehrsplanung, Disposition, Kundenservice, Recruitment und den Personalbereich, Schwerbehindertenzählung und vieles mehr.

Wie geht es nach der Trainee-Zeit weiter?

Die Position als Trainee geht über zwei Jahren. Danach wird mein Vorgesetzter sich entscheiden, in welchem konkreten Bereich ich weitermache. Es hängt natürlich von meinen Stärken und Fähigkeiten ab.

Welche Herausforderungen bringt der Beruf mit sich?

Da ich aus Indonesien komme, ist die größte Herausforderung für mich die deutsche Sprache. Diese gut zu beherrschen, ist der Schlüssel zur Kommunikation. Durch mein Studium, meine Praktika und meine Tätigkeit als Werksstudentin habe ich aber schon viel Deutsch üben und lernen können.

Was sind denn Ihre Hobbies?

Ich reise gerne, lese viel und liebe Netflix! Außerdem habe ich jeden Sonntag ein Online-Meeting mit indonesischen Freundinnen, und wir studieren zusammen die islamische Religion.

Zum Schluss, welchen Ratschlag geben Sie bezüglich Ihres Berufs und Transdev?

Es wäre schön, innerhalb der Gruppe noch mehr Vielfalt und Diversität zu erleben. Nicht nur beim Fahrpersonal, wo bereits Menschen aus unterschiedlichen Nationen arbeiten, sondern auch innerhalb der Verwaltung.